Alte Saecke sind peinlich ...
... und können dabei manchmal lachen.
Früher war ich der unerschütterlichen Überzeugung, dass man mit Fünfzig entweder die Welt in der Tasche, oder die Kiste namens Leben eh an die Wand gefahren hat.
Jetzt aber ist das gar nicht an dem. Das versuche ich nun den jüngeren Mitgliedern meines Bekannten und Verwandtenkreises schonend nahe zu bringen. Wichtig finde ich das deswegen, weil man sich als alternde alte Saeckin in einer immer mehr in die Überalterung steuernden Gesellschaft positiv einbringen sollte. Warum nicht indem man die mühselig und mit viel Heulen und Zähneklappern angehäufte Lebenserfahrung an die jüngere Generation weitergibt? Was soll man denn sonst auf seine grüne Existenzberechtgungskarte (die ja ab 2009 von jedem FuffzichPlusser mitgeführt und auf Verlangen vorgezeigt werden muss!!) draufschreiben? Nützlichkeitsnachweise werden also in naher Zukunft höchst gefragt sein.
Ich jedenfalls habe mich nach dieser gehabten Erkenntnis spornstreichs ans Werk gemacht. Tatsächlich fand ich nach längerem Suchen auch ein jugendliches Ohr das offenbar bereit war zu lauschen. Der junge Mann saß entspannt auf einer Parkbank, nickte mir lächelnd zu, lehnte sich dann zurück und lauschte meiner Ansprache, während er seinen Blick über grüne Wiesen gleiten ließ und die Vorübereilenden betrachtete.
Ich sprach zu ihm:
"Wissen sie, als ich in ihrem Alter war..."
Er nickte hin und wieder und wir hatten eine angenehme halbe Stunde in der ich ihm meine Weltsicht darlegte, während er sich der Naturbetrachtung hingab und meine Worte auf sich wirken ließ.
Wenig Augenblicke nachdem ich geendet hatte erhob er sich, nickte mir lächelnd zu schickte sich an zu gehen. Ich bedankte mich bei ihm für seine Aufmerksamkeit und er zog ein eingeschweißtes Kärtchen aus seiner Anoraktasche:
"Ich bin taubstumm. Wenn sie mir etwas mitteilen wollen können sie das gerne schriftlich tun"
Schon hielt er mir eine kleine Tafel hin an deren Seite ein spitzes Stäbchen steckte.
Verwirrt schrieb ich auf die Tafel: "Einen schönen Tag noch".
"Danke schöjn, ihnen auch" schrieb der junge Mann, nachdem er meinen Schriftzug durch Herausziehen des Mittelteils gelöscht hatte.
Er winkte noch einmal bevor er sich abwandte.
Ich lauschte meinen Worten hinterher. Wie hatte ich noch angehoben?
"Wissen sie, als ich in ihrem Alter war ..."
Mein Großvater fiel mir ein und die von mir tief empfundene Peinlichkeit, wenn er einen meiner Freunde erwischte damals und ihn zur Seite nahm und zu ihm sagte:
"Wissen sie, als ich in ihrem Alter war..."
Früher war ich der unerschütterlichen Überzeugung, dass man mit Fünfzig entweder die Welt in der Tasche, oder die Kiste namens Leben eh an die Wand gefahren hat.
Jetzt aber ist das gar nicht an dem. Das versuche ich nun den jüngeren Mitgliedern meines Bekannten und Verwandtenkreises schonend nahe zu bringen. Wichtig finde ich das deswegen, weil man sich als alternde alte Saeckin in einer immer mehr in die Überalterung steuernden Gesellschaft positiv einbringen sollte. Warum nicht indem man die mühselig und mit viel Heulen und Zähneklappern angehäufte Lebenserfahrung an die jüngere Generation weitergibt? Was soll man denn sonst auf seine grüne Existenzberechtgungskarte (die ja ab 2009 von jedem FuffzichPlusser mitgeführt und auf Verlangen vorgezeigt werden muss!!) draufschreiben? Nützlichkeitsnachweise werden also in naher Zukunft höchst gefragt sein.
Ich jedenfalls habe mich nach dieser gehabten Erkenntnis spornstreichs ans Werk gemacht. Tatsächlich fand ich nach längerem Suchen auch ein jugendliches Ohr das offenbar bereit war zu lauschen. Der junge Mann saß entspannt auf einer Parkbank, nickte mir lächelnd zu, lehnte sich dann zurück und lauschte meiner Ansprache, während er seinen Blick über grüne Wiesen gleiten ließ und die Vorübereilenden betrachtete.
Ich sprach zu ihm:
"Wissen sie, als ich in ihrem Alter war..."
Er nickte hin und wieder und wir hatten eine angenehme halbe Stunde in der ich ihm meine Weltsicht darlegte, während er sich der Naturbetrachtung hingab und meine Worte auf sich wirken ließ.
Wenig Augenblicke nachdem ich geendet hatte erhob er sich, nickte mir lächelnd zu schickte sich an zu gehen. Ich bedankte mich bei ihm für seine Aufmerksamkeit und er zog ein eingeschweißtes Kärtchen aus seiner Anoraktasche:
"Ich bin taubstumm. Wenn sie mir etwas mitteilen wollen können sie das gerne schriftlich tun"
Schon hielt er mir eine kleine Tafel hin an deren Seite ein spitzes Stäbchen steckte.
Verwirrt schrieb ich auf die Tafel: "Einen schönen Tag noch".
"Danke schöjn, ihnen auch" schrieb der junge Mann, nachdem er meinen Schriftzug durch Herausziehen des Mittelteils gelöscht hatte.
Er winkte noch einmal bevor er sich abwandte.
Ich lauschte meinen Worten hinterher. Wie hatte ich noch angehoben?
"Wissen sie, als ich in ihrem Alter war ..."
Mein Großvater fiel mir ein und die von mir tief empfundene Peinlichkeit, wenn er einen meiner Freunde erwischte damals und ihn zur Seite nahm und zu ihm sagte:
"Wissen sie, als ich in ihrem Alter war..."
schreiben wie atmen - 16. Feb, 18:06
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