Alte Saecke und L.R.P.
Angefangen hat es - wie Alles was hernach kompliziert wird - lächerlich harmlos und geringfügig. Kurz vor Weihnachten zeigte sich ein rotes Pünktchen. Es hatte sich auf dem rechten Handgelenk der alten Saeckin niedergelassen, tat ganz niedlich und wollte überall dabei sein. Händeschütteln, Kekse backen, Geschenke einwickeln, neugierig schaute es bei all dem zu und an Heilig Abend hatte es genug gesehen, es fand alles sehr kuschelig und rief zwei seiner Kumpels herbei. Nun waren sie zu dritt und begleiteten mich auf all meinen Alltagswegen. Beim Geschirr spülen wurden sie gebadet, anschließend getrocknet und eingesalbt. Nachts nahm die alte Saeckin sie mit ins Bett. Noch immer war sie zuversichtlich und guter Dinge. Die Jungs und Mädels (das Geschlecht war nicht festzustellen) in Rot würden eine Weile am langweiligen Alltag teilhaben, sich gehörig mopsen und schließlich wieder verschwinden.
Aber es kam anders. Sie siedelten! Sie waren offenbar gekommen um zu bleiben. Mitte Januar verlor die alte Saeckin die Nerven und griff zur Cortisontube. Was anderen roten Pünktchen binnen dreier Tage den absoluten Super GAP (Größte Anzunehmende Pickelvertreibung) bescherte, machte diesen Gesellen eher Spaß und aus der kleinen Siedlung wurde ein ordentliches Dörfchen das sich Ende Januar anschickte zur Kleinstadt zu mutieren.
Die alte Saeckin begann eine feindliche Übernahme zu fürchten.
Anfang Februar war es dann soweit: die hehre Zunft der Dermatologen mußte nun ihr Können unter Beweis stellen. Wohlan! Die Wartezeit der supermodernen Praxis war angenehm kurz, die Ärztin (sehr jung und hübsch) wirkte angenehm kompetent. Sie lehnte sich nach kurzer Begutachtung meiner Pünktchenpopulation zurück, sah mir tief in die Augen und sagte: "Eindeutig. Lichen ruber planus".
Während ich noch sinnierte ob in ihrem Ton Vorwurf, Frage oder Mitleid mitgeschwungen hatte, fuhr sie fort und erläuterte mir die Diagnose. Es gab vieles was ich nicht zu mir nehmen sollte (so exotische Dinge wie Wein, Pfeffer, Zimt, Nüsse jeglicher Art und allerlei anderes), aber anscheinend gab es nichts was wirklich helfen würde, denn die Dermatologin teilte mir lächelnd mit, dass sie mich leider nicht heilen könne, mir jedoch wunderbares Werkzeug mitgeben würde, welches mir helfen würde mit L.R.P., wie ich die roten Neusiedler von nun an nannte, fertig zu werden.
So begann der Grabenkrieg zwischen mir und L.R.P.. Das einzige Handwerkzeug das mir die Fachärztin mitgab waren warme Worte und die Salbe die ich ohnehin schon verwendete. Nun sollte ich die Schmierfrequenz dramatisch erhöhen. Viel hälfe in diesem Falle wirklich viel und ich solle mich nur nicht scheuen zu schmieren was das Zeug hält.
Was soll ich sagen? Ich schmiere! Meine Ärmelsauminnenseiten glänzen wie Affenärsche, alles ist fettig und voll Cortison. ES IST EKLIG.
Darüber hinaus stelle ich gerade fest, dass Pfeffer, Nüsse, Wein Zimt und der ganze andere Triss in praktisch allem enthalten ist was ich gerne esse und trinke. Das wiederum verschafft mir viel Freizeit die ich früher mit so nutzlosen Dingen wie Kochen und Essen vergeudet habe. In dieser Freizeit übe ich mich darin, L.R.P. mit esoterischen Praktiken niederzumeditieren. Immerhin ist beim Händeschütteln noch niemand an mir ausgerutscht. Am Donnerstag werde ich wieder zur Dermatologin gehen und sie um weitere Waffen bitten. Dynamit, Schußwaffen nicht unter mittlerer Kalibergröße und GIFT!!!
Heute morgen hatte ich das Gefühl alles irgendwie in den Griff kriegen zu können. Es dauerte fast eine Viertelstunde. Danach konnte ich nicht umhin festzustellen, dass der Kater Würmer hat und mein Konto schon wieder irgendwo leckgeschlagen ist. Zum Glück ist der Steuerbescheid nicht auch noch gekommen.
Gebeutelt aber noch nicht ohne Hoffnung:
die alte Saeckin
Aber es kam anders. Sie siedelten! Sie waren offenbar gekommen um zu bleiben. Mitte Januar verlor die alte Saeckin die Nerven und griff zur Cortisontube. Was anderen roten Pünktchen binnen dreier Tage den absoluten Super GAP (Größte Anzunehmende Pickelvertreibung) bescherte, machte diesen Gesellen eher Spaß und aus der kleinen Siedlung wurde ein ordentliches Dörfchen das sich Ende Januar anschickte zur Kleinstadt zu mutieren.
Die alte Saeckin begann eine feindliche Übernahme zu fürchten.
Anfang Februar war es dann soweit: die hehre Zunft der Dermatologen mußte nun ihr Können unter Beweis stellen. Wohlan! Die Wartezeit der supermodernen Praxis war angenehm kurz, die Ärztin (sehr jung und hübsch) wirkte angenehm kompetent. Sie lehnte sich nach kurzer Begutachtung meiner Pünktchenpopulation zurück, sah mir tief in die Augen und sagte: "Eindeutig. Lichen ruber planus".
Während ich noch sinnierte ob in ihrem Ton Vorwurf, Frage oder Mitleid mitgeschwungen hatte, fuhr sie fort und erläuterte mir die Diagnose. Es gab vieles was ich nicht zu mir nehmen sollte (so exotische Dinge wie Wein, Pfeffer, Zimt, Nüsse jeglicher Art und allerlei anderes), aber anscheinend gab es nichts was wirklich helfen würde, denn die Dermatologin teilte mir lächelnd mit, dass sie mich leider nicht heilen könne, mir jedoch wunderbares Werkzeug mitgeben würde, welches mir helfen würde mit L.R.P., wie ich die roten Neusiedler von nun an nannte, fertig zu werden.
So begann der Grabenkrieg zwischen mir und L.R.P.. Das einzige Handwerkzeug das mir die Fachärztin mitgab waren warme Worte und die Salbe die ich ohnehin schon verwendete. Nun sollte ich die Schmierfrequenz dramatisch erhöhen. Viel hälfe in diesem Falle wirklich viel und ich solle mich nur nicht scheuen zu schmieren was das Zeug hält.
Was soll ich sagen? Ich schmiere! Meine Ärmelsauminnenseiten glänzen wie Affenärsche, alles ist fettig und voll Cortison. ES IST EKLIG.
Darüber hinaus stelle ich gerade fest, dass Pfeffer, Nüsse, Wein Zimt und der ganze andere Triss in praktisch allem enthalten ist was ich gerne esse und trinke. Das wiederum verschafft mir viel Freizeit die ich früher mit so nutzlosen Dingen wie Kochen und Essen vergeudet habe. In dieser Freizeit übe ich mich darin, L.R.P. mit esoterischen Praktiken niederzumeditieren. Immerhin ist beim Händeschütteln noch niemand an mir ausgerutscht. Am Donnerstag werde ich wieder zur Dermatologin gehen und sie um weitere Waffen bitten. Dynamit, Schußwaffen nicht unter mittlerer Kalibergröße und GIFT!!!
Heute morgen hatte ich das Gefühl alles irgendwie in den Griff kriegen zu können. Es dauerte fast eine Viertelstunde. Danach konnte ich nicht umhin festzustellen, dass der Kater Würmer hat und mein Konto schon wieder irgendwo leckgeschlagen ist. Zum Glück ist der Steuerbescheid nicht auch noch gekommen.
Gebeutelt aber noch nicht ohne Hoffnung:
die alte Saeckin
schreiben wie atmen - 11. Feb, 17:16
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