Rüben in Spielsand und anderer Erntewahnsinn
Das neu erworbene "Gütle" zeigt sich von seiner therapeutischen Seite. Ein unglaublicher Alltagscoach.
Beete voll reifer Wurzeln, überquellende Tomatenstöcke, Äpfel die saftlastig an den jungen Ästen zerren. Rufen nach Lohnmosterei, Apfelkuchen, Apfelmus, Apfelgelee, das Tönen des Dörrgeräts versieht die Werkstatt mit weißem Rauschen. Riesige Spankörbe voll Stangen- und Buschbohnen - gipfeln, fädeln, schnippeln, eindünsten, milchsauer einlegen. Von den Zucchini gar nicht zu reden.
Zum Glück haben die Gurken die Produktion eingestellt, sind die Karoffeln nun alle ausgebuddelt. Paprika reifen nur noch im Kriechgang und die Brombeeren produzieren lediglich Müsli- oder Nachtischportionen. Wenigstens das. Der Hollunder hängt voll. Es ist noch Saft zu machen. Mit dem Gelee bin ich schon fertig.
Dennoch hängen stets Schwaden von Einmachdampf in der Küche. Es entstehen Raumnöte in den beiden Vorratskellern und die seltenen Internetaktivitäten beschränken sich auf die Suche nach Obststapelkisten im weltweiten Einkaufsnetz.
Schön, wenn man abends endlich im Bett liegt und es noch schafft, zwei drei Seiten zu lesen.
Wenn die Winternahrung in Glas, Fass, Flasche, Kühltruhe und was-weiß-ich-wo versorgt ist, werden wir ein Erntedankfest mit Freunden feiern. Mit allem was das "Gütle" beschert hat in diesem Jahr. Als Kind sagte ich "Gottseidankfest", denn erst danach konnte man Erwachsene wieder ansprechen, ohne stehenden Fußes mit einer kindgerechten ernterelevanten Arbeit betraut zu werden.
Heute tu ichs gerne, seltsamerweise. Schweigend buddeln, zupfen, putzen, schnippeln, präparieren. Schnurrend die vollen Regale ansehen. Denken: das ist das richtige Leben. Man darf nicht versäumen es den Kindern zu zeigen.
Aber jetzt ab in den Garten. Kohlrabi und Rosenkohl wollen gegossen und gehätschelt sein. Tomaten wollen geerntet, Bohnen gezupft, Äpfel in Säcke versehen, ein Krautständer mit kochendem Wasser ausgewaschen, Rote Bete in Spielsand eingeschlagen sein. Und dann noch die Hollunderbeeren ... Direkt daneben der Dahlienstreifen, eine leuchtende Orgie, ein Farbenrausch. Nächstes Jahr werden es mindestens vier Mal so viele sein. Auch die hohen Sonnenblumen, die jetzt den Vögeln als Fast Food Stationen dienen.
Kornblumen, Eisenhut, Johanneskraut, Angelikawurz ..., Schluss jetzt!
Ich nehm die kleine Freude mit hinaus, mein Kleinbloggersdorfer Domizil mal wieder kurz durchgelüftet zu haben. Nun gehaben Sie sich einstweilen wohl, verehrte Kleinbloggersdorfer Nachbarn.
Beete voll reifer Wurzeln, überquellende Tomatenstöcke, Äpfel die saftlastig an den jungen Ästen zerren. Rufen nach Lohnmosterei, Apfelkuchen, Apfelmus, Apfelgelee, das Tönen des Dörrgeräts versieht die Werkstatt mit weißem Rauschen. Riesige Spankörbe voll Stangen- und Buschbohnen - gipfeln, fädeln, schnippeln, eindünsten, milchsauer einlegen. Von den Zucchini gar nicht zu reden.
Zum Glück haben die Gurken die Produktion eingestellt, sind die Karoffeln nun alle ausgebuddelt. Paprika reifen nur noch im Kriechgang und die Brombeeren produzieren lediglich Müsli- oder Nachtischportionen. Wenigstens das. Der Hollunder hängt voll. Es ist noch Saft zu machen. Mit dem Gelee bin ich schon fertig.
Dennoch hängen stets Schwaden von Einmachdampf in der Küche. Es entstehen Raumnöte in den beiden Vorratskellern und die seltenen Internetaktivitäten beschränken sich auf die Suche nach Obststapelkisten im weltweiten Einkaufsnetz.
Schön, wenn man abends endlich im Bett liegt und es noch schafft, zwei drei Seiten zu lesen.
Wenn die Winternahrung in Glas, Fass, Flasche, Kühltruhe und was-weiß-ich-wo versorgt ist, werden wir ein Erntedankfest mit Freunden feiern. Mit allem was das "Gütle" beschert hat in diesem Jahr. Als Kind sagte ich "Gottseidankfest", denn erst danach konnte man Erwachsene wieder ansprechen, ohne stehenden Fußes mit einer kindgerechten ernterelevanten Arbeit betraut zu werden.
Heute tu ichs gerne, seltsamerweise. Schweigend buddeln, zupfen, putzen, schnippeln, präparieren. Schnurrend die vollen Regale ansehen. Denken: das ist das richtige Leben. Man darf nicht versäumen es den Kindern zu zeigen.
Aber jetzt ab in den Garten. Kohlrabi und Rosenkohl wollen gegossen und gehätschelt sein. Tomaten wollen geerntet, Bohnen gezupft, Äpfel in Säcke versehen, ein Krautständer mit kochendem Wasser ausgewaschen, Rote Bete in Spielsand eingeschlagen sein. Und dann noch die Hollunderbeeren ... Direkt daneben der Dahlienstreifen, eine leuchtende Orgie, ein Farbenrausch. Nächstes Jahr werden es mindestens vier Mal so viele sein. Auch die hohen Sonnenblumen, die jetzt den Vögeln als Fast Food Stationen dienen.
Kornblumen, Eisenhut, Johanneskraut, Angelikawurz ..., Schluss jetzt!
Ich nehm die kleine Freude mit hinaus, mein Kleinbloggersdorfer Domizil mal wieder kurz durchgelüftet zu haben. Nun gehaben Sie sich einstweilen wohl, verehrte Kleinbloggersdorfer Nachbarn.
schreiben wie atmen - 29. Aug, 10:50
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